Der Schweriner See – Perle Mecklenburgs

Wie ein Saphir liegt der Schweriner See eingebettet in der sanften Hügellandschaft Mecklenburg-Vorpommerns. Als viertgrößter See Deutschlands ist dieses glitzernde Juwel ein Anziehungspunkt für Naturliebhaber, Wassersportler und Kulturinteressierte und verleiht der Region ihren Beinamen „Perle Mecklenburgs“.

Der Schweriner See – ein Naturjuwel im Herzen Mecklenburgs

Ein See, viele Gesichter

Der Schweriner See, wie wir ihn heute kennen, ist ein Verbund mehrerer Seen. Er besteht aus dem Schweriner Innen- und Außensee, sowie den kleineren Seen Heidensee, Ziegelsee und Burgsee. Der Paulsdamm, der den See im Jahr 1842 künstlich teilte, prägte die Unterscheidung zwischen Innen- und Außensee. Diese Teilung beeinflusst bis heute die Nutzung und Wahrnehmung des Sees.

Ein anspruchsvolles Revier für Wassersportler

Für Wassersportler, insbesondere für Ruderer, stellt der Schweriner See ein anspruchsvolles Revier dar. Die Größe der Wasserflächen, der stark wechselnde Untergrund und die teils stark zerklüfteten Ufer führen dazu, dass der Wind einen wesentlichen Einfluss hat. Bereits ab Windstärke 3 können sich in bestimmten Bereichen des Sees Wellen bilden, die für Ruderer gefährlich werden können. Da es auf dem See keine Warneinrichtungen gibt, ist es unerlässlich, Windrichtung und Wetterentwicklung ständig zu beobachten. Eigenverantwortung und Vorsicht sind bei allen Wassersportaktivitäten auf dem Schweriner See daher besonders wichtig.

Naturparadies Schweriner See

Die Natur rund um den Schweriner See ist ein Paradies für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Ausgedehnte Wälder, Wiesen und verträumte Dörfer prägen das Bild. Viele Bereiche stehen unter Landschafts- und Naturschutz. Seltene Tiere wie Biber, Fischotter, Eisvögel, Kraniche, Milane und Weißstörche finden hier einen geschützten Lebensraum. Der See und seine Uferzonen sind als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) ausgewiesen, was bedeutet, dass das Betreten gestattet ist, jedoch Veränderungen an der heimischen Flora und Fauna strengstens untersagt sind, um die natürliche Schönheit und das ökologische Gleichgewicht zu bewahren.

Naturschutzgebiete

Rund um den Schweriner See sind insgesamt sechs Naturschutzgebiete ausgewiesen, von denen drei direkt im Stadtgebiet von Schwerin liegen: das Naturschutzgebiet Kaninchenwerder, das Naturschutzgebiet Ziegelwerder und das Naturschutzgebiet Kiesgrube Wüstmark. Außerhalb der Stadtgrenzen ergänzen das Naturschutzgebiet Görslower Ufer, das Naturschutzgebiet Ramper Moor und das Naturschutzgebiet Döpe den Schutz der einzigartigen Natur. Diese Gebiete dienen dem besonderen Schutz von Natur und Landschaft und umfassen die Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensräumen wild lebender Tier- und Pflanzenarten. Um die empfindlichen Ökosysteme zusätzlich zu schützen, ist um jedes Naturschutzgebiet am Schweriner See eine 100-Meter-Schutzzone eingerichtet, in der das Befahren eingeschränkt oder untersagt ist.

Kaninchenwerder und Ziegelwerder

Besonders hervorzuheben ist das Naturschutzgebiet Kaninchenwerder, das sich etwa 3 Kilometer vom Schweriner Schloss entfernt im Schweriner Innensee befindet. Zusammen mit der Insel Ziegelwerder entstand Kaninchenwerder vor rund 20.000 Jahren während der Weichseleiszeit. Auf Kaninchenwerder wurden 269 höhere Pflanzenarten erfasst, darunter 18 Arten der Roten Liste Mecklenburg-Vorpommerns, wie die Sumpf-Schwertlilie, Knabenkräuter und die Wassernuss. Ein nasser Erlenbruchwald, krautreiche Eschenwälder und feuchte Buchen-Laubwälder prägen das Bild. Neben Wildschweinen, Füchsen und Rehen wurde hier auch der Fischotter nachgewiesen. Auch Fledermäuse, wie der Abendsegler, finden hier einen Lebensraum. Die Insel beheimatet zudem eine vielfältige Vogelwelt, darunter gefährdete Arten wie Seeadler, Kolbenente und Schwarzmilan. Die größeren Röhrichtflächen auf Ziegelwerder begünstigen den Haubentaucherbestand, während die Graugans und die Rohrdommel in den letzten Jahren ausschließlich auf Ziegelwerder brüteten.

Schwerin – Stadt der sieben Seen

Schwerin, die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns, ist untrennbar mit dem Schweriner See verbunden und trägt stolz den Beinamen „Stadt der sieben Seen“. Neben dem Schweriner See prägen zahlreiche weitere Seen das Stadtbild: der Ziegelsee, der Ostorfer See, der Burgsee, der Faule See, der Lankower See und der Neumühler See. Der Ziegelsee ist beispielsweise durch einen schiffbaren Kanal mit dem Schweriner See verbunden und ein beliebtes Segelrevier. Der Ostorfer See bietet Bademöglichkeiten und Spazierwege, während der Faule See den Schweriner Zoo beherbergt. Der Lankower See ist ein beliebter Badesee und der Neumühler See ein Trinkwasserschutzgebiet.

Kulturelle Höhepunkte am See

Das imposante Schweriner Schloss, Wahrzeichen der Stadt und UNESCO-Welterbe, thront auf einer Insel im Schweriner See. Informationen über die Geschichte des Schlosses sind auf Wikipedia zu finden. Vom Schweriner Dom, dem höchsten Kirchturm Ostdeutschlands, genießt man einen Panoramablick über den See und die Stadt. Das Staatliche Museum Schwerin, mit seiner Sammlung niederländischer und flämischer Kunst, liegt direkt am Ufer des Sees. Auch die Museum Schleifmühle Schwerin, ein historisches Gebäude, in dem einst Steine und Edelsteine bearbeitet wurden, ist einen Besuch wert.

Freizeitaktivitäten

Der Schweriner See bietet eine Fülle von Freizeitmöglichkeiten. Zahlreiche gut ausgebaute Rad- und Wanderwege, wie der Franzosenweg, der vom Schlossgarten am See entlang bis nach Zippendorf führt, laden zu Erkundungstouren ein. Zippendorf selbst lockt mit seinem Strand, Cafés und Restaurants. Badestrände rund um den See bieten Erfrischung an heißen Tagen. Wassersportler können segeln, rudern, Kanu fahren oder Stand-Up-Paddling betreiben. Die „Weiße Flotte“ bietet verschiedene Schifffahrten an, darunter die „4-Seen Linie“, die einen Einblick in die umliegende Seenlandschaft ermöglicht. Die Schiffe fahren vom 1. April bis zum 31. Oktober.

Weitere Attraktionen am See

Am Südufer des Sees befindet sich das alte Fischer- und Bauerndorf Mueß, in dem ein Freilichtmuseum Einblicke in das traditionelle Landleben bietet. In der Nähe liegt auch der Schweriner Zoo. Schloss Wiligrad, etwas außerhalb, bietet einen Schlosspark und einen herrlichen Blick auf den See. Wer eine Unterkunft sucht, findet im „Hotel Speicher am Ziegelsee“ eine klimafreundliche Option mit eigenem Schiffsanleger.

Geschichte des Ostufers

Das Ostufer des Schweriner Sees ist reich an Geschichte und entspricht dem historischen Land Silesen, das bereits im 12. Jahrhundert eine Rolle spielte. Zu den Ortschaften, die das östliche Ufer säumen, gehören Cambs, Dobin am See, Gneven, Langen Brütz, Leezen und Pinnow. Jede dieser Gemeinden hat ihren eigenen Charme und trägt zur Vielfalt der Region bei. In Raben Steinfeld, direkt am See gelegen, bietet der Campingplatz „Süduferperle“ neben Campingmöglichkeiten auch Tauchkurse und Bootsverleih an. So kann man den Schweriner See auch unter Wasser erkunden.

Mehr als nur ein See

Der Schweriner See ist ein lebendiges Ökosystem, ein Ort der Erholung, ein Zeuge der Geschichte und ein Schauplatz kultureller Höhepunkte. Seine vielfältigen Facetten, von der unberührten Natur bis zum majestätischen Schloss, machen ihn zu einem einzigartigen Reiseziel. Die Kombination aus landschaftlicher Schönheit, kulturellem Reichtum und vielfältigen Freizeitmöglichkeiten macht den Schweriner See zu einem unvergesslichen Erlebnis – eine wahre Perle Mecklenburgs.

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