Der Bayerische Wald

Unter dem Bayerischen Wald versteht man meistens einen der größten Naturparks in Deutschland. Er ist aber auch eine Region, die vom gleichnamigen Mittelgebirge gebildet wird. Der Naturpark wurde 1970 gegründet und war der erste seiner Art in Deutschland. Seitdem war der Park immer wieder Vorreiter, wenn es um die Entwicklung von Naturparks ging. Hier wurden sehr früh schon wieder Wölfe angesiedelt. Außerdem gibt es viele Projekte zum Naturwald, in denen das Holz nicht mehr in Monokulturen angebaut und der Wald nicht mehr ausgedünnt wird. Lange Zeit wurden hier auch Luchse gesichtet, sie gelten aber als gefährdet, vor allem auch durch Abschüsse auf tschechischer Seite. Frei lebende Braunbären gibt es entgegen weit verbreiteter Gerüchte hier nicht.

Der Bayerische Wald ist wie viele Mittelgebirge eine strukturschwache Region, die relative hohe Arbeitslosigkeit, wenig Besiedlungsdichte und kaum Industrie hat. Auch deswegen ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle. Pro Jahr kommen etwa 800.000 Besucherinnen und Besucher in den Naturpark, übernachten und essen in den Hotels und Pensionen der Region. Ein großes Problem wurde in den 90er Jahren eine Borkenkäfer-Plage. Während die einen den Naturwald dafür verantwortlich machten, sahen andere den Kulturwald und das Klima als Gründe der Borkenkäfer-Plage. Nach einem Urteil des bayerischen Verfassungsgerichts können aber 75 Prozent des Waldes Naturzone sein, auch wenn sich dadurch das Borkenkäfer-Risiko erhöhen sollte. Der Bayerische Wald ist im Wesentlichen Mischwald mit Fichte und Buchen, es gibt aber immer noch hier und da Tannen- und Kiefernwälder. In diesen sind vor allem die Wildschweine zu finden, während das Rotwild sich eher an den Waldrändern aufhält.

Bei Touristinnen und Touristen kommt vor allem die Naturbelassenheit des Nationalparks gut an. Gerade Menschen aus den Städten suchen hier Entspannung und Inspiration. Sie wollen der Ordnung und Berechenbarkeit des Alltags entfliehen und sich in der Wildnis überraschen lassen. Auch wenn es im Bayerischen Wald keine gefährlichen Tiere gibt, kann ein stattlicher Hirsch oder Elch, der plötzlich aus dem Gebüsch tritt, den einen oder anderen Wanderer schon erschrecken.

Zur Förderung des Tourismus wurde auch ein Verkehrskonzept entwickelt. Es stellt sicher, dass es nicht zu viele Straßen gibt. Kern ist dabei der autofreie Naturpark, in dem die sogenannten Igelbusse Touristen durch den Park fahren und an festgelegten Haltestellen ein- und aussteigen lassen. Diese Busse haben mittlerweile auch einen Fahrradanhänger, sodass auch Radler diese Einrichtung nutzen können. Bei Übernachtung in den Pensionen des Naturparks wird sogar ein Gratis-Ticket für den Gültigkeitsbereich des Bayernwald-Tickets geschenkt.

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